Rauchverbot in Autos
Breites Bündnis für Rauchverbot in Autos bei Anwesenheit von Kindern oder Schwangeren
Ein breites Bündnis von 37 Organisationen, Verbänden und Institutionen (so auch GKinD) fordert ein Rauchverbot in Autos bei Anwesenheit von Kindern oder Schwangeren. Bundesregierung und Bundestag sind aufgefordert, durch eine Änderung des Bundesnichtraucherschutzgesetzes oder der Straßenverkehrsordnung ein gesetzliches Rauchverbot in geschlossenen Fahrzeugen bei Anwesenheit von Minderjährigen sowie Schwangeren zu normieren. Zur Durchsetzung des Verbotes sollten Verstöße mit einem wirksamen Bußgeld geahndet werden. Den Verbändeappell „Gesundheitsschutz geht vor – Für ein Rauchverbot in Autos bei Anwesenheit von Minderjährigen oder Schwangeren“ haben folgende Organisationen unterzeichnet:
AKIK Aktionskomitee Kind im Krankenhaus Bundesverband e.V.
Aktion Weißes Friedensband e.V.
Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V. (ABNR)
Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit e.V.
Bundesärztekammer
Bundesverband Kinderhospiz e.V.
BVKJ Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Der Kinderschutzbund Bundesverband e.V.
Der Kinderschutzbund Landesverband Berlin e.V.
Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V.
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)
Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie e.V. (DGKCH)
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.
Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention e.V.
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.
Deutsche Liga für das Kind in Familie und Gesellschaft e.V.
Deutsche Lungenstiftung e.V.
Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Deutsches Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen e.V.
evangelische arbeitsgemeinschaft familie e.V.
Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH
FACT – Frauen Aktiv Contra Tabak e.V.
FRÖBEL e.V.
GKinD Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V.
IFT-Nord Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung gGmbH
International Society for Prenatal and Perinatal Psychology and Medicine – ISPPM e.V.
Katholische Erziehergemeinschaft (KEG) Deutschlands
knw Kindernetzwerk e.V.
MACHmit! Museum für Kinder gGmbH
Montessori Bundesverband Deutschland e.V.
National Coalition Deutschland – Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention e. V.
Nichtraucherschutzverband Deutschland e.V.
pfv – Pestalozzi-Fröbel-Verband e. V.
Pro Rauchfrei e.V.
Unfairtobacco
VLKKD Verband Leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen Deutschlands
Gerade in geschlossenen Räumen sind Minderjährige und auch ungeborene Kinder dem Passivrauchen verstärkt ausgesetzt. Kinder und Jugendliche sind dabei besonders betroffen, da sie unter anderem eine höhere Atemfrequenz aufweisen und sich die Lungen bis zum 20. Lebensjahr noch entwickeln. Die Passivrauchbelastung für Minderjährige ist in Fahrzeugkabinen besonders hoch: Bereits das Rauchen einer einzigen Zigarette verursacht innerhalb weniger Minuten eine Konzentration von Tabakrauch, die um ein Vielfaches höher ist als in einer stark verrauchten Gaststätte. Rund eine Million Kinder und Jugendliche in Deutschland sind Schätzungen zufolge Tabakrauch im Auto ausgesetzt. Eine Expertise des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages von Oktober 2015 kommt zu dem Ergebnis, dass ein Rauchverbot in Fahrzeugen mit dem Grundgesetz vereinbar ist.
Passivrauchen gefährdet massiv die Gesundheit. In Tabakrauch sind rund 250 giftige und rund 90 krebserregende Substanzen enthalten. Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums werden bei Kindern eine ganze Reihe von gesundheitlichen Folgen beobachtet. Hierzu gehören beispielsweise die Schädigung der sich entwickelnden Lunge, Atemwegsbeschwerden und Atemwegserkrankungen sowie eine beeinträchtigte Lungenfunktion. (Passiv-)Rauchen in der Schwangerschaft führt zudem häufiger zu Komplikationen wie Fehl-, Früh- und Totgeburten, einer Gewichtsverringerung und Verkleinerung des Körpers und Kopfes der Neugeborenen und ist ein Risikofaktor für plötzlichen Kindstod bei Säuglingen. Möglicherweise besteht auch ein Zusammenhang zwischen Passivrauchen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern sowie Übergewicht im Erwachsenenalter.
Der Verbändeappell „Gesundheitsschutz geht vor – Für ein Rauchverbot in Autos bei Anwesenheit von Minderjährigen oder Schwangeren“ mit allen unterzeichnenden Verbänden, Organisationen und Institutionen kann hier heruntergeladen werden: Link zum Text Verbändeappell