Kinder-Notaufnahmen
Selbstbeteiligung der Versicherten bei Nutzung der Kinder-Notaufnahme ist keine Lösung
Wenn Eltern eine Notaufnahme für ihre Kinder in Anspruch nehmen, ist das für sie in den häufigsten Fällen eine beängstigende Situation, die geprägt ist von der Sorge um ihr erkranktes Kind. Nur in den wenigsten Fällen steckt Kalkül der Eltern dahinter, in der irrigen Meinung, dass ein Aufsuchen der Notaufnahme den Arzttermin unter der Woche ersetzt oder eine Untersuchung beschleunigt. Eine „Bestrafung“ mittels finanzieller Selbstbeteiligung derjenigen Eltern, die sich um ihre Kinder sorgen, ist nicht der richtige Weg und es besteht mitunter die Gefahr (für die Kinder), dass sich Eltern gegen einen Gang in die Notaufnahme entscheiden, da sie sich ggfls. dies finanziell nicht leisten können.
Wir unterstützen daher den Vorschlag der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung, die in ihrer 4. Stellungnahme zur Notfall- und Akutversorgung auf die Schaffung von telemedizinischen, videounterstützten Ersteinschätzungsinstrumenten setzt. Wir alle, „Experten“ im Gesundheitssystem, sind angehalten, die Patienten zu informieren, zu steuern und Strukturen zu schaffen, die Situation für die kranken Kinder und deren Eltern zu verbessern und deren Gesundheitskompetenzen zu stärken.